Digitale Transformation im Unternehmen – und wie sie 2020 gelingt

Die digitale Transformation verändert die Art und Weise, wie ein Unternehmen in der digitalen Welt mit Kunden interagiert und interne Prozesse betreibt.

Digitales Denken im Unternehmen spart Zeit und Geld – ist aber nicht immer einfach umzusetzen. Wir diskutieren Digitale Transformation am Beispiel der Instandhaltung. Ob industrielle Revolution oder mehrstufige Digitalisierung: Unternehmen mussten sich immer schon auf technische und gesellschaftliche Veränderungen einstellen, sich anpassen und innovativ vorangehen.

Während Computer, Notebooks, Smartphones und das Internet weit verbreitet sind und Firmen immer schneller und effizienter machen, hat die Digitalisierung in vielen Unternehmen eher Nachholbedarf: Laut einer Umfrage unter leitenden Angestellten im IT-Bereich im DACH-Raum gaben 45 Prozent der Befragten an, dass die Digitalisierung in ihrem jeweiligen Unternehmen nicht ausreichend oder schnell genug voranschreitet.

Doch was ist Digitale Transformation eigentlich und wie beeinflusst sie Ihr Unternehmen? Wo steuern Innovationstechnologien hin und wie können sie sinnvoll in die tägliche Arbeit integriert werden? In diesem Artikel erklären wir, wie Sie die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen entlang messbarer Ziele vorantreiben können.

Das bedeutet Digitale Transformation heute

Während die Digitalisierung ein Prozess ist, der von analog zu digital verläuft, bedeutet Digitale Transformation digitales Denken: Prozesse werden auf Basis der erfolgten Digitalisierung vollständig neu gedacht und umgesetzt, optimalerweise mit dem Menschen als Mittelpunkt. Das vielleicht bekannteste Beispiel für Digitalisierung ist der Wechsel von Papier auf digitale Dokumente und Archive. Hier spielen im B2C-Bereich vor allem die Kundenerwartungen eine Rolle: Wer heute beispielsweise keine unkomplizierten Online-Bestell- und Reklamationsverfahren anbietet, wird vom genervten Kunden über kurz oder lang ignoriert.

Mit Tablets, Smartphones und Datenbrillen kommt die Digitalisierung in die Unternehmen.

Im B2B-Bereich sind schnelle und effiziente Prozesse ebenfalls von hohem Wert. Auch hier wird Papier durch digitale Dokumente abgelöst, Apps ersetzen Inventarlisten und machen sie interaktiv. Cloud Computing macht die eigene Serverfarm überflüssig und senkt direkt die eigenen IT-Kosten, etwa für Integration und Personal.

Viele mittlere und kleine Unternehmen stossen aber schon bei der Umsetzung dieser grundlegenden Digitalisierungsstrategien an ihre Grenzen. Meist mangelt es an Ressourcen: Eine komplette Umstellung auf gute Kollaborationstools und Cloud-Computing-Anwendungen ist zuerst einmal eine Kostenfrage. Wann und wie wird sich die Kommunikationssoftware rentieren?

Wie schnell können Mitarbeiter damit arbeiten? Kommt es bei der Einführung zu Verzögerungen? Ist die neue Technik schulungsintensiv oder intuitiv? Oft fehlen Erfahrung und aussagekräftige Referenzfälle. Darüber hinaus sind Angestellte mittlerer und kleinerer Unternehmen in der Regel stark ausgelastet. Wer soll die digitale Transformation begleiten und vorantreiben? Und welche Technologien ergeben für den eigenen Gebrauch wirklich Sinn?

Vom Internet of Things zur Mixed Reality

Die vielleicht gängigste Anwendung digitaler Transformation ist das Internet of Things. Hier müssen Prozesse nicht unbedingt aufwendig angepasst werden, sondern es kommt durch Automatisierung von Datenerfassung, etwa mittels Sensoren, zu einem direkten Mehrwert. Mittels passender Software bündeln Unternehmen Zustandsdaten von Maschinen, Lagerbestände oder auch Kundeninformationen und werten sie – oft auch automatisch – aus.

Digitale Transformation verändert, wie Dinge miteinander kommunizieren und schafft dadurch intelligente, effiziente Lieferketten. Die Anpassung von Workflows durch unterstützende digitale Technologien spart Zeit und bringt Flexibilität. Wenn sich der Spezialtechniker beispielsweise mittels Augmented Reality direkt vor Ort einklinkt, ohne physisch anwesend sein zu müssen (Stichwort: Remote Assistance), können technische Probleme, etwa ein Schaltkastenausfall, in deutlich kürzerer Zeit als üblich gelöst werden.

Technologiespezialist PTC gibt die Ersparnis durch virtuelle Arbeitsanweisungen in Echtzeit, etwa bei der Montage von Batterien, mit 30 bis 40 Prozent an. Installationszeiten grosser Systemanlagen verringern sich mittels AR um satte 60 Prozent und Trainingszeiten für Angestellte lassen sich um die Hälfte verringern. AugmentIT ist offizieller PTC Partner für Softwarelösungen wie Vuforia und Chalk.

Experten hinzuschalten und direkte Unterstützung bekommen: AR-Lösungen wir Microsoft HoloLens 2 machen es möglich. BILD: Microsoft

Die Zukunft der digitalen Transformation liegt also nicht nur im Sammeln von Daten und der automatisierten Auswertung. Mittels Augmented und Mixed Reality können Angestellte direkt in Aktion unterstützt werden. Werden einzelne Prüfschritte in der Realität mit digitalen Hinweisen versehen oder wichtige Elemente durch die AR-Brille oder das Tablet visualisiert (etwa Leitungen in einer Wand oder Bauteile in einer geschlossenen Maschine), wird Zeit gespart und die Fehlerquote gesenkt.

Digitale Transformation am Beispiel der Instandhaltung

Inspektionen laufen in kleinen Firmen noch immer über seitenlange Checklisten ab. In unzähligen, unübersichtlichen Zeilen zeigt nur ein Kreuzchen an, ob der Zustand der Maschine in Ordnung ist oder nicht. Die Nachvollziehbarkeit bleibt auf der Strecke, noch dazu ist der Arbeitsaufwand hoch und es kommt häufig zu Fehlern.

Je nach Komplexität und Sensibilität einer Prüfreihe wird ausserdem oft ein Experte benötigt, was das Risiko von Wartezeiten mitbringt, falls dieser ausfällt, beispielsweise wegen einer Krankheit oder – hochaktuell – einer Pandemie wie dem Coronavirus. Eine Übertragung des Prozesses an andere Angestellte ist ebenfalls nicht immer einfach. Solche langsamen und ineffizienten Abläufe kosten Firmen viel Geld. Das geht besser.

Die nächste Stufe der Digitalisierung: Augmented Reality

Augmented Reality (AR) ist der Oberbegriff für die Erweiterung der Realität mit digitalen Objekten, Markierungen, Hinweisen und mehr. Die reale Umgebung ist dabei durch die Kamera eines Smartphones oder Tablets oder die Linsen einer AR-Brille zu sehen, während auf Bildschirm oder Display digitale Inhalte in die Realität eingefügt werden. Das kann von simplen Pfeilen und Anweisungen über komplette graphische Overlays bis zu interaktiven Schaltflächen oder kollaborativen Support-Anwendungen reichen.

Augmented Reality, das sind virtuelle Objekte, Markierungen, Hinweise und Anleitungen, die mittels Smartphone, Tablet oder AR-Brille in die reale Welt projiziert werden. BILD: Microsoft

Warum sollte ein Unternehmen auf AR setzen? Anstelle eines ständigen Vergleichs zwischen einem Prüfdokument bzw. einer Anleitung und dem Prüfobjekt kann mittels Smartphone, Tablet oder AR-Brille die nötige Vergleichsinformation direkt auf das reale Objekt projiziert werden. Das geht von aktuellen Echtzeitdaten über Soll-Zustände von Objektelementen bis hin zu komplett animierten Montageprozessen. Besonders praktisch ist das bei der Nutzung einer AR-Brille: Der Nutzer hat die Hände jederzeit frei und muss nicht ständig zwischen Anleitung und Anwendungsbereich wechseln.

Der erste Schritt zur Umsetzung im eigenen Unternehmen: Die Analyse

  • Welche Bereiche in meinem Unternehmen könnten durch digitale Unterstützung profitieren?
  • Wie sieht die aktuelle Datenerfassung für Instandhaltungen oder Abnahmeprozesse aus?
  • Welche Kosten sind derzeit damit verbunden?
  • Welches Potenzial hat eine Augmentierung des jeweiligen Prozesses durch digitale Daten?
  • Wie lange wird es dauern, bis eine Kostenersparnis festzustellen ist und wie hoch wird diese voraussichtlich ausfallen?

Um diese Fragen beantworten zu können, müssen die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, den zu transformierenden Prozess genau zu dokumentieren.

  • Wie viele Schritte sind nötig, bis ein Prozess beendet ist?
  • Wie viel Zeit benötigt jeder Schritt?
  • Welche und wie viele Ressourcen müssen dafür eingesetzt werden?
  • Mit welcher Technologie ist die digitale Transformation besonders effizient?

Danach werden die Vorteile der geplanten Technologie herausgearbeitet und die Zeit- und Kostenersparnis geschätzt. Selbst konservative Ansätze zeigen bereits deutlich das Potenzial digitalisierter und augmentierter Inspektionen.

Ein Beispiel:

Bei der Inspektion einer grossen Abfüllmaschine werden drei Arbeitsschritte durchgeführt: Soll-Zustand insgesamt (Funktion, Konfigurationsparameter, Fehlermeldungen), Nachfüllbedarf (bspw. Füllmaterial oder Verpackung) und Verschleiss (Kabel, Greifarme, Füllstutzen, Schmiermittel in Ordnung oder nicht). Die Prüfung mit einer analogen Checkliste kostet einen Mitarbeiter je nach Grösse der Anlage bis zu drei Stunden: Jeder einzelne Checkpoint muss angeschaut, geprüft und abgehakt werden. Im Durchschnitt kommt ausserdem pro Prüfprozess eine Dreiviertelstunde für Korrekturen oder Verwaltungsaufwand oben drauf, etwa Abheften im Falle von Papierlisten oder die manuelle Übertragung in ein digitales System.

Mittels AR kann bei einem Prüfprozess Reihenfolge und genaue Position der Checkpoints visualisiert werden.

Mittels digitaler Checkliste hingegen wird der Zustand abgehakt und gleichzeitig auf Knopfdruck per Foto visuell dokumentiert. Die Nachvollziehbarkeit der Prüfergebnisse ist damit deutlich besser als etwa mit analogen Mitteln. Checkpoints können zudem nicht übersehen oder übergangen werden, ohne dass sie im System auffallen. Auch eine nachträgliche Übertragung der Ergebnisse in digitale Systeme entfällt.

Wenn drei Stunden einer traditionellen Inspektion 400 Euro kosten, durch die Nutzung effizienter AR-Lösungen aber eine Dreiviertelstunde eingespart wird, beläuft sich die zählbare Ersparnis bereits auf 100 Euro. Das summiert sich, je öfter ein bestimmter Vorgang wiederholt werden muss. Müsste unser Beispiel zwei Mal pro Woche angewendet werden, beliefe sich die Jahresersparnis auf rund 10.400 Euro – bei einem einzigen Prüfprozess.

Die digitale Transformation fängt jetzt aber erst richtig an und spart bei Folgeprozessen Zeit und Geld: Sollten Probleme auftauchen, kann eine entsprechende digitale Einordnung („Nicht OK“) automatisch die Beauftragung oder Durchführung von Wartungsarbeiten auslösen. Hier können Unternehmen beispielsweise AR-Systeme einsetzen, die einem Angestellten die Schritte für die Demontage anzeigen, gegebenenfalls eine Bestellung eines Ersatzteils auslösen sowie den erneuten Zusammenbau visuell unterstützen.

So wird kein Bauteil vergessen oder falsch eingesetzt. Fällt der Prüfer beispielsweise wegen des Coronavirus aus, können Kollegen den Inspektionsvorgang übernehmen, da der Prozess minutiös festgelegt, visuell unterstützt und digital protokolliert wird. Jeder einzelne Arbeitsschritt ist eindeutig, nachvollziehbar und dokumentiert. So lassen sich auch neue Angestellte oder Ersatzkräfte schnell einarbeiten. Diese Vorteile sollten ebenfalls in die Analyse und Kostenkalkulation einfliessen.

Einführung, Prozessoptimierung & Effizienzsteigerung

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und lässt sich oft nur schwer aus seinen üblichen Routinen holen. Deshalb ist insbesondere in der Einführungsphase ständige Nutzung wichtig, damit die Vorteile schnell sichtbar werden. Zeigen sich Erfolge und ist das System intuitiver als zuvor, geht die Adaption disruptiver Technologien bei Mitarbeitern erheblich schneller und reibungsloser vonstatten.

Ist der digitale Prozess aufgesetzt, erfolgt über einen Hauptverantwortlichen eine intensive Schulung der Belegschaft sowie die Überwachung der konsequenten Anwendung. Dabei gilt es, vor allem Hemmschwellen bei der Nutzung der neuen Technologie abzubauen, mit Gewohnheiten zu brechen und die Vorteile praktisch sichtbar zu machen.

Digitale Transformation in der Instandhaltung mit Inspect AR

Unsere Software Inspect AR ist für Prüfprozesse jeglicher Art in Verbindung mit Remote Assistance massgeschneidert. Mit Inspect AR können Sie eine Vielzahl verschiedener Geräte zur Digitalisierung und Unterstützung bei Instandhaltungs- und Prüfprozessen verwenden. Das fängt bei einfachen Android-Geräten an, bspw.

Smartphones und geht über die AR-Brillen HoloLens 2 und Vuzix bis hin zu speziellen Lösungen von Realwear für arbeitssichere AR-Helme. So bringt Inspect AR die digitale Transformation Ihres Unternehmens einen grossen Schritt weiter.
Inspect AR lässt Sie schnell und einfach komplexe Prüfprozesse inklusive AR-Navigation aufnehmen.

Weisen Sie in der Benutzerverwaltung den gewünschten Mitarbeiter zur Prüfung zu und schon kann dieser über ein einfaches Benutzerinterface auf dem passenden Gerät die Prüfung Schritt für Schritt und durchgängig dokumentiert durchführen. Bei Routineeingaben helfen Textvorlagen und integrierte Fotospeicherung erleichtert die visuelle  

Dokumentation für spätere Analysen. Der Vorgang ist im Backend in Echtzeit nachvollziehbar und kann für Auswertungen jederzeit aufgerufen bzw. exportiert werden. In unserem Artikel „Inspect AR: So macht Augmented Reality Inspektionen schnell & effizient“ stellen wir Ihnen die Software im Detail vor. Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

Eine simple Inspektion mit Inspect AR auf einem Smartphone: Übersichtlich, schnell, nachvollziehbar und auf Wunsch mit AR-Anzeige.

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